
Psychiatrische Versorgung
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Evaluation der Bochumer Krisenzimmer
Ansprechpartner: Sebastian von Peter
Laufzeit: 2017-2019; Drittmittelgeber: Stiftung Wohlfahrtspflege
Die Leistungen der Selbsthilfe sind national und international unterforscht. Welche Faktoren wie wirken wurde bisher unzureichend verstanden. Zwei Krisenzimmer in Bochum des Landesverbandes Psychiatrie-Erfahrener NRW werden in einem kollaborativ- partizipativen Ansatz evaluiert. In diesen Krisenzimmern werden, als Alternative zur stationären Versorgung, Menschen in akuten Krisen vor allem ehrenamtlich durch selbst Betroffene begleitet. Die spezifischen Merkmale dieser Begleitung werden partizipativ und mit Hilfe der Grounded Theory Methodologie herausgearbeitet und zu einem Fragebogen zur Evaluation der Wirksamkeit des Angebots weiter entwickelt.
Evaluation eines rechtskreisübergreifenden Koordinationsmodells im Sozialraum Dithmarschen
Ansprechpartner: Anne Berghöfer, Julian Schwarz, Barbara Stöckigt
Förderung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein (Az. 234 - 455.5.004-005/02)
Im Jahr 2013 wurde im Landkreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein, durch ein psychiatrisches Krankenhaus als regionaler Pflichtversorger (SGB V) gemeinsam mit dem Fachdienst Eingliederungshilfe des Landkreises (SGB XII) ein rechtskreisübergreifendes Beratungs- und Koordinationsmodell (Gemeindepsychiatrisches Zentrum, GPZ) entwickelt, welches populationsbezogen Menschen mit psychosozialem Unterstützungsbedarf im Sozialraum individualisierte Beratung und Einsteuerung in Hilfesysteme anbietet. Ziel des primär- und sekundärpräventiv arbeitenden rechtskreisübergreifenden Kooperationsmodells ist die Vermeidung von Fehleinsteuerungen in die psychiatrische Versorgung oder stationäre Eingliederungsangebote. Die Studie untersuchte die Versorgungszufriedenheit bei Klienten mit hohem Versorgungsbedarf (n=9) und bei ausgewählten Leistungserbringern im vernetzten Versorgungssystem (n=9) mit dem Ziel, die Perspektive der Patienten und Mitarbeitenden subjektorientiert zu rekonstruieren.
Inanspruchnahme psychosozialer Hilfeleistungen durch ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr
Ansprechpartner: Stefan Siegel
Förderung: Bundesministerium für Verteidigung
Obwohl traumaspezifische Psychotherapien einen hohen Wirkungsgrad aufweisen suchen ein Großteil betroffener Soldaten sich keine Hilfe. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung nach einem belastenden Ereignis nimmt nach Verlassen des Militärs sogar noch zu. Das wissenschaftliche Vorhaben möchte die Gründe verstehen, warum bestimmte therapeutische Angebote in Anspruch genommen werden und warum nicht.
Wirksamkeit sektorenübergreifender Versorgungsmodelle in der Psychiatrie – eine prospektive, kontrollierte multizentrische Beobachtungsstudie (PsychCare)
Ansprechpartner: Sebastian von Peter
Laufzeit: 2017-2020; Drittmittelgeber: Innovationsfonds
Die Modellversorgung nach §64b SGB V ist auf dem Prüfstand. 2020 entscheidet der Bundestag, ob sie, bei Überlegenheit oder Gleichwertigkeit ihrer Behandlungsergebnisse, in die Regelversorgung übernommen wird. Durch den Innovationsfonds gefördert, führt ein Konsortium eine prospektive, kontrollierte Evaluationstudie von insgesamt 10 Modelleinrichtungen durch. Ziel ist die Untersuchung der Ergebnisqualität der Modellversorgung. In diesem Zusammenhang nutzen zwei Studienmodule qualitative Methoden zur Prozessevaluation und Entwicklung von spezifischen Indikatoren zur Beschreibung der Qualität der Modellversorgung.
Die Produktion von Chronizität im Alltag psychiatrischer Versorgung und Forschung in Berlin
Ansprechpartner: Sebastian von Peter
Laufzeit: 2011-2016; Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft
In Kollaboration mit dem Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität Berlin wurden stationäre und komplementäre psychiatrische Einrichtungen sowie Einzelpersonen ethnographisch beforscht. Das Ziel war herauszufinden, auf welche Weise die Klassifikation "chronisch" den psychiatrischen Alltag formt und beeinflusst.